Pyramidentechnik für Vision


Mit der Pyramidentechnik erarbeitet eine Gruppe Schritt für Schritt ihre Vision von einem nachhaltigen Unternehmen. Zunächst zeichnen die TeilnehmerInnen ihre individuellen Visionen. In größer werdenden Gruppen werden die Visionen zusammengefügt, bis am Ende eine gemeinsame Vision erstellt ist.


Pyramidentechnik für Vision – Rahmendaten


Zeit: ja nach Gruppengröße, mind. 60min (je Phase [=Stufe der Pyramide] ca. 15min, im Plenum 20 min) Vorbereitung: 10 min – Durchführung: Ca. 75 min – Nachbereitung: 15 min
Ziel: Herstellen von Gruppenkonsens
Material: buntes Papier, bunte Stifte, Scheren, Klebeband, Klebestifte
wichtige Anmerkungen:

  • Je größer die Gruppen werden, desto mehr Zeit muss man zum Zusammenführen der Einzelteile geben.
  • Bei ungerader Anzahl an Teilnehmern, ein Paar zu einer Dreiergruppe machen. Dann weiter wie unten beschrieben.

Ablauf


Alle Teilnehmenden malen für sich ihre eigene Vision von einem nachhaltigen Salon auf (z.B. nach einer Traumreise).

  • Die TeilnehmerInnen finden sich jeweils zu zweit zusammen und besprechen ihre Visionen. Die zwei einzelnen Visionen werden zu einem neuen Bild zusammengefügt. Dieses wird auf ein neues Papier gemalt. Hierfür haben die Paare 15 Minuten Zeit.
  • In Vierergruppen wird das selbe Vorgehen wiederholt.
  • Die Gruppen werden so lange verdoppelt, bis das Plenum erreicht ist.
  • Wenn die gesamte Gruppe ihre Vision ausarbeitet, haben die TeilnehmerInnen 20 Minuten Zeit, um die finale Zeichnung zu erstellen.
  • Alle Bilder werden in Form einer Pyramide an die Wand geheftet, um vorhandene Divergenzen und die Entwicklung der gemeinsamen Vision sichtbar zu machen.

Nachbereitung & Auswertung


Plenum: Die Seminarleitung kann die TeilnehmerInnen bitten, ihre Visionen vom Anfang zur großen gemeinsamen Vision zu hängen. Im Anschluss können die TeilnehmerInnen sich die Entwicklung der Visionen anschauen und ihre Gedanken diesbezüglich in einer Reflexionsrunde teilen.

Die TeilnehmerInnen können über Probleme und Widersprüche sprechen, die ihnen bei der Formulierung der gemeinsamen Vision begegnet sind, und wie sie diese gelöst haben.

Die Seminarleitung sollte erwähnen, dass die Visionen in die Ziele einfließen sollen, die bspw. mit der Zielblume formuliert werden.

Die Gruppe kann gemeinsam überlegen, ob und wie sie die Vision aufbewahren und ggf. nicht anwesenden Mitgliedern vorstellen möchte. Es kann auch darüber gesprochen werden, wo die Vision aufgehängt werden kann (z.B. im Büro, im Salon).


Tipps & Varianten


Die Idee lässt sich auch für Diskussionen nutzen: Die Teilnehmenden werden in 2er-Kleingruppen aufgeteilt und bekommen eine Diskussionsfrage oder These. Diese tauschen sich 5min zu dieser Fragestellung aus. Dann suchen sie sich auf ein Zeichen ein weiteres 2-er Grüppchen und reden erneut über das Thema. Dann kommt wieder ein Zeichen und die 4-er Gruppe sucht sich eine weitere 4-er Gruppe und sie tauschen sich wieder aus. Aber diesmal haben sie 10min Zeit. Und so geht es weiter! Wenn es am Ende 2 Gruppen gibt, können die jeweiligen Kleingruppen ihre Ergebnisse in 2-3 Sätzen vorstellen.


Je nach Ausbildung der TeilnehmerInnen und Fähigkeit des anleitenden Coaches kann es von der Gruppe gewünscht sein, dass die Gruppenvision „professionell“ visualisiert wird, um mit wenigen Blicken die Vision greifbar zu machen. Ein schönes Bild wir eher z.B. im Arbeitsraum der Gruppe aufgehängt, weshalb zum Einigen/ Diskutieren der letzendlichen Zeichnungen genügend Zeit eingeplant werden sollte. Es ist sinnvoll, sich die Größe der Bilder von vornherein zu überlegen und demnach entsprechende Kärtchen/ Blätter auszuteilen. Eine Variante wäre, die individuelle Vision am kleinsten (Achtung Kompromiss zur Kreativität, je nach Art der Einzelarbeit), die Paar-Vision etwas größer zu schreiben (?), usw. bis die Gruppenvision mit dem am meisten zur Verfügung stehendem Platz über allem steht. Natürlich ist es schön, wenn am Ende auch eine Pyramidenform entsteht, also nicht zu starke Größenunterschiede verwenden.


Anstatt ihre Visionen zu zeichnen, können die TeilnehmerInnen ihre Visionen auch mit Worten umschreiben. Hierbei sollte jedoch bedacht werden, dass ein Bild am Ende etwas sein kann, auf das die Gruppe gemeinsam stolz ist. Das Bild gemeinsam zu erstellen, kann den Gruppenprozess fördern.
Das Papier, auf welches die unterschiedlichen Stadien der Vision gezeichnet werden, kann unterschiedlich groß und farbig sein. Um die Entwicklung von der individuellen zur kollektiven Vision darzustellen, können die Zettel größer werden und ihre Form verändern (z.B. vom Rechteck zu einer Wolke).
Eigene Notizen Anstelle einer Vision kann mithilfe dieser Methode jegliche gemeinsame Vorstellung entwickelt werden. Im Brainstorming: zum Thema beginnen die TeilnehmerInnen bspw. damit, alleine über das Thema nachzudenken. In wachsenden Gruppen kommen sie zusammen und sprechen über ihr Verständnis vom Thema. Das Ziel kann hier sein, eine gemeinsame Vorstellung vom  Thema zu entwickeln.


Quellen: netzwerk n e.V. (Hrsg.): methodensammlung n (Stand: März 2017) und (1. Auflage Februar 2018)

Creative Commons Lizenz: CC-BY-NC-SA 3.0 (https://creativecommons.org/licenses/by-nc-sa/3.0/de/)


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