Kopfstand – Rahmendaten
Zeit: Vorbereitung: 10 min – Durchführung: 20 min – Nachbereitung: 15 min
Ziel: Die Teilnehmenden erhalten neue Ideen, wie sie ihre Ziele verwirklichen und ihren Herausforderungen begegnen können.
Material: Eine Wand für das Plakat, ausreichend Platz für alle TN, Mind. 2 Plakate, Marker, kleine Zettel, dünne Stifte
Ablauf
Ein Ziel oder eine Herausforderung wird in das Gegenteil verkehrt und die Teilnehmenden erarbeiten passende Lösungsstrategien.
Diese werden erneut ins Gegenteil gekehrt. Somit erhält die Gruppe schnell neue Ideen zu ihrer aktuellen Herausforderung.
Vorbereitung
Die Seminarleitung sucht ein zentrales Ziel der Initiative aus, wie z.B. „erfolgreiche Mitgliederakquise“ oder „Nachhaltigkeitsinitiative ist im Unternehmen sehr bekannt“.
Sie formuliert diese ins Gegenteil um, wie z.B.: „Die Akquise neuer Mitglieder scheitert“ oder „Kein Mensch im Unternehmen kennt die Nachhaltigkeitsinitiative“ Aus diesen negativen Zielen bildet die Seminarleitung Fragen, die sie auf ein Plakat oder einen großen Zettel schreibt, z.B.: „Was muss passieren, damit die Akquise neuer Gäste scheitert?“ oder „Was muss geschehen, damit kein Mensch Eure Initiativekennt?“
Durchführung
- Die Seminarleitung hängt das Plakat oder den Zettel gut sichtbar auf.
- Sie erklärt den Teilnehmenden den Ablauf der Methode und bittet sie, Ideen zu nennen, wie das gegenteilige Ziel erreicht werden kann.
- Die Teilnehmenden werfen der Reihe nach oder nach dem Popcorn-Prinzip ihre Gedanken in die Runde.
- Die Seminarleitung oder ein/e TeilnehmerIn hält diese auf dem Plakat fest.
- Gibt es keine neuen Ideen mehr, eröffnet die Seminarleitung ein neues Plakat.
- Auf diesem Plakat werden die erzeugten „Negativideen“ ins Positive verkehrt.
- Besondere Erkenntnisse bspw. zu Projekten können zusätzlich auf kleinen Zetteln festgehalten werden, die auf das zweite Plakat geklebt werden.
Nachbereitung & Auswertung
Plenum: Die Teilnehmenden können darüber sprechen, welche Ideen sie besonders überrascht und inspiriert haben.
Die Seminarleitung kann im weiteren Verlauf des Coachings, bspw. bei der Übertragung von Projektideen in die WWUZ-Matrix oder bei der Strukturfindung, noch einmal auf die Erkenntnisse aus der Kopfstandmethode Bezug nehmen.
Varianten & Tipps
- Anstelle eines offenen Brainstormings können die Teilnehmenden ihre Ideen auch still auf Zetteln festhalten. Anschließend können diese in der Gruppe gesammelt und auf dem Plakat festgehalten werden.
- Auf den Plakaten kann die Beziehung zwischen den einzelnen „negativen“ und „positiven“ Ideen gut mit Pfeilen dargestellt werden, wie z.B. „Die Interessierten wissen nicht, in welchem Raum unser Gruppentreffen stattfindet.“ „Die Interessierten wissen, in welchem Raum unser Treffen stattfindet.
Wir haben ihnen Ort und Zeit kommuniziert sowie eine Telefonnummer geschickt, bei der sie sich melden können.“ - Die positive Vision oder das Ziel sollten auf dem zweiten Plakat die Überschrift bilden.
- Die Methode führt oft zu „Aha-Momenten“, da sich die Teilnehmenden bewusst werden, welche Struktur und neuen Projekte es braucht, um die Gruppenziele zu erreichen.
- Aufgeteilt in Zweiergruppen können die Teilnehmenden auch einen Spaziergang machen, wobei sie ihre Gedanken
zu der schwierigen Situation teilen und diese gemeinsam ins Gegenteil verkehren. Das Gelernte können sie danach im Plenum der großen Gruppe mitteilen. Diese Variante ähnelt der Rocky-Horror-Seminar-Show und eignet sich bei Gruppen, die ein Bedürfnis nach Bewegung und frischer Luft äußern sowie gerne Ängste persönlich besprechen möchten.
Die Methode kann auch im Teil 5: Visionsfindung & Konzeptentwicklung oder Teil 6: Projektarbeit angewendet werden, wenn die Teilnehmenden bereits ihre Visionen und Ziele formuliert haben.
Sie kann eine gute Brücke zwischen formulierten Gruppenzielen und konkreten Projekten bilden.
Quellen: netzwerk n e.V. (Hrsg.): methodensammlung n (Stand: März 2017) und (1. Auflage Februar 2018)
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