Gesundheitsschutz für Frisierende


Bei allen Nassarbeiten unter dem Einsatz von Präparaten sind laut TRGS 530 geeignete Handschuhe
zu tragen. Siehe Hautschutzplan und Arbeitsschutzplan.


Worauf kommt es an?


  • Vermeidung von Gefahren und gesundheitlichen Risiken beim Umgang mit chemischen Präparaten.
  • Genaues Abmessen von Präparaten in flüssiger, cremiger und fester (pulvriger) Form.
  • Umweltbewußtes Umgehen mit Präparaten, Verpackungsmaterialien und Energie.

Welche Vorkenntnisse sind wichtig?


Kenntnisse über:
a) die Inhalte der TRGS 530 (»Technische Regeln für Gefahrstoffe – Friseurhandwerk«) zur Vermeidung von arbeitsmedizinischen und sicherheitstechnischen Gefahren;
b) Gefahrenquellen beim Umgang mit Chemikalien (Gefahrstoffverordnung und Chemikaliengesetz);
c) Maßeinheiten und Arbeitsmittel zur Mengenbestimmung von flüssigen, cremeförmigen und festen Stoffen;
d) Sicherheitshinweise auf den Behältnissen der jeweiligen Präparate.


Welche Werkzeuge und Hilfsmittel werden benötigt?


~ Berufskleidung/Arbeitskittel ~ Färbeschale mit Messskala ~  Schutzhandschuhe ~ Präparatewaage ~ Handschutzcreme ~ Auftrageflasche ~ Messbecher ~ Mischbecher (Shaker) ~ Tubenschlüssel/Kamin ~ Messlöffel


Beschreibung des Arbeitsvorganges Schritt für Schritt.


• Schutzmaßnahmen
• Schützen der Kleidung
• Schützen Ihrer Kleidung durch eine geeignete Berufskleidung.


abzumessende Präparate in Form


– einer Flüssigkeit (zur Übung auch Wasser),
– einer Creme und
– eines Granulats bzw. Pulvers


Schützen der Hände


a) Ihren Arm- und Handschmuck ablegen.
b) Die Hände reinigen. Gut mit einem sauberen Frotteetuch abtrocknen.
c) Hände sorgfältig mit einem Hautschutzpräparat behandeln.
d) Handschuhe anziehen, die in der Betriebsanweisung der TRGS 530 für farbverändernde Haarbehandlungen vorgeschrieben sind.


Schützen der Atemwege


a) Die Abluftanlage anschalten, falls vorhanden.
b) Die Präparate so stellen oder halten, daß frei werdende Gase, Dämpfe oder Schwebestoffe nicht in die Atemwege gelangen können, indem
– die Präparate möglichst direkt unter der Abluftanlage zubereitet werden;
– die Öffnung der Behälter von sich und anderen Personen abwenden;
– möglichst auf Mischbecher (Shaker) zurückgreifen;
– statt pulverförmiger Präparate möglichst granulatförmige verwenden;
– nie in Behälteröffnungen hineinriechen, sondern sich, falls eine Geruchsprobe erforderlich ist, die Gase bzw. Dämpfe kurz zufächeln (Abb.1 ).


Abmessen von Präparaten – Abmessen von Flüssigkeiten


Emulsionen und gelförmige Präparate können wie Flüssigkeiten abgemessen werden, falls es die Konsistenz zuläßt.
a) Die abzumessende Menge der Flüssigkeit in Milliliter (mi) bestimmen.
b) Den Messbecher auf eine waagerechte Arbeitsplatte stellen oder ihn in Augenhöhe senkrecht vor sich halten. Den Daumennagel an der
Millilitermarke ansetzen, die die abzumessende Füllmenge bestimmt.
c) Zunächst etwa 3/4 der erforderlichen Menge zügig und den Rest langsam  in den Meßbecher gießen. Dadurch wird vermieden, dass zuviel Präparat eingegossen wird, weil Überschüsse nicht in den Vorratsbehälter zurück gegossen werden dürfen. Das Präparat kann ansonsten durch Verunreinigungen verderben.


Abmessen von Emulsionen und gelartigen Präparaten aus Tuben mit Mengeneinteilung


a) Der Tube die gewünschte Menge entnehmen, indem wir sie am hinteren Teil bis zur entsprechenden Markierung mit den Fingern oder einem Tubenschlüssel ausdrücken.

Gesuntheitsschutz Abb 2
Abb 2

b) Gegebenenfalls mit einem Kammrücken noch vorhandene Reste aus dem hinteren Teil der Tube streichen, um damit eine Verschwendung von Resten zu vermeiden (Abb. 2).


Abmessen von Emulsionen und gelartigen Präparaten mit Hilfe von Längenmaßen


Kleine Mengen, wie sie zum Beispiel zur Herstellung von Mischtönen bei Färbepräparaten nötig sind, können den Tuben relativ genau in Form von Farbsträngen auf einem Längenmaß (cm) entnommen werden.
a) Eine Färbeschale mit einer Längenskala im Boden bereit stellen.
b) Die abzumessende Stranglänge bestimmen.

Gesuntheitsschutz Abb 3
Abb 3

c) Möglichst gleichmäßig dick den Farbstrang in der gewünschten Länge auf der Skala ausdrücken (Abb. 3).


Abmessen von Präparaten in Granulat- oder Pulverform


a) Die benötigte Messlöffelmenge festlegen.
b) Die gewünschte Menge unter Vermeidung von Staub entnehmen.
c) Vorsichtig unter Vermeidung von Staub das Präparat in einen Mischbecher umfüllen.


Abmessen von Präparaten mit einer elektrischen Präparatewaage


Dieses Messverfahren kann für Flüssigkeiten, Emulsionen oder feste bzw. pulverförmige Stoffe verwandt werden und ist die genaueste und einfachste Messmethode.
a) Die Präparatewaage waagerecht auf die Arbeitsplatte stellen. Die Waage einschalten. Eine leere Färbeschale auf die Waage stellen. Den Schalter zur Einstellung der Anzeige auf »Null« betätigen.
c) Den größten Teil der gewünschten Menge eines Präparates in die Färbeschale geben. Die noch fehlende Menge vorsichtig und langsam dazugeben.


Umweltschonendes Handeln – Reduzierung der Abfälle und Entsorgung


Mit dem Wasser und Ihren Präparaten nicht verschwenderisch umgehen, da sowohl die Versorgung mit den Stoffen als auch deren Entsorgung meist umweltbelastend sind. Zum Spülen die Methode wählen, die für das gewünschte Ziel den geringsten Wasser- und Spülmittelverbrauch erlaubt. Die benötigten Mengen genau abmessen, damit möglichst wenig Abfall entsteht.
Präparatereste möglichst nicht in den Abfluß entsorgen, damit eine zusätzliche Belastung der Kläranlagen vermieden wird.
Unnötigen Abfall durch Portionspackungen vermeiden, wenn größere Vorratsbehälter angeboten werden. Die Glas-, Kunststoff-, Papier- und Metallabfälle getrennt voneinander sammeln, damit sie so der Wiederverwertung zugeführt werden können.


Bei der Verpackung von Geschenken oder mit der Vergabe von Tragetaschen sparsam umgehen. Kleine Einkäufe lassen sich von dem  Gast vielleicht auch ohne eine zusätzliche Tragetasche verstauen. Dem Gast anbieten, die Verpackung der Einkäufe zurückzunehmen, um sie dem Händler zurückzugeben oder der Wiederverwertung zuführen zu können. Veraltete Präparate als Sondermüll entsorgen. Hierzu die Angebote Ihrer Gemeinde beachten.


Sparsamer Umgang mit Energie


a) Unnötigen Verbrauch von warmem oder heißem Wasser vemeiden.
b) Die Lampen und Ihre elektrischen Geräte nur einschalten; wenn sie benötigt werden.
c) Möglichst energiesparende Geräte verwenden, damit neben den Kosten auch die Energieerzeugung verringert werden kann. Damit leisten wir einen wertvollen Beitrag zum Umweltschutz.
d) Beachten, daß die Räume nicht überheizt werden oder beim Lüften unnötig viel Energie verschwendet wird.
Verpackungen, Behälter und Arbeitsmaterialien so wählen, die sowohl in der Herstellung als auch in der Entsorgung wenig Energie benötigen und gut wiederverwertet werden können (zum Beispiel Tragetaschen aus Papier statt Plastik).


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