Allgemeine Pathologie

Für mittlere medizinische Fachkräfte - Von: B. Wohlgemuth - Erschienen bei: VEB
Für mittlere medizinische Fachkräfte – Von: Oberarzt des Pathologischen Institut der Universität Leipzig- Dr. sc. med. Balthasar Wohlgemuth – Erschienen bei: VEB 1987


2.2.5.2. Die Grippe (Pneumoviridae, Coronaviridae, Influenzaviridae) besitzen nach wie vor eine außergewöhnlich große Bedeutung für die Morbidität der Bevölkerung. Sie ist dadurch nicht nur ein medizinisches Anliegen, sondern gleichermaßen ein sozial ökonomische Problem. Für eine Erkrankung sind mehrere Virentypen verantwortlich, wie z. T. zügliche Pandemien auslösen. Die Ansteckungsgefahr ist groß; die Ausbreitung erfolgt durch Tröpfcheninfektion. Der Krankheits Verlauf ist je nach Erreger und Abwehrlage des Betroffenen unterschiedlich. In leichten fällen bestehen Fieber, ein Infekt der oberen Luftwege und eine allgemeine Leistungsminderung. Pathologisch-anatomisch handelt es sich um eine seriöse Entzündung bei schwerem Verlauf steht die gefäßtoxische Wirkung der Viren im Vordergrund; Es kommt zu ausgedehnten hämorrhagischen Entzündungen (vgl. Kap. 6.5.4.) in der Lunge und/oder im Hirn. Gefährdet sind besonders alte und kreislaufgeschädigte Menschen, bei denen die Virusgrippe tödlich verlaufen kann.

6.5.4. Hämorrhagische Entzündung

Diese Form entwickelt sich unter der Einwirkung besonderer Erreger (z. B. Milzbrand) oder Viren (z. B. Grippepneumonie) auf Grund einer schweren Gefäßschädigung. Im Entzündungsgebiet finden sich massenhaft Erythrozyten und später Nekrosen. Die hämorrhagische Entzündung führt häufig zum Tod.

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