Rocky-Horror-Seminar-Show – Rahmendaten
Zeit: ca. 1h
Ziel: Ängste abbauen, Erfahrungsaustausch, kollegiale Beratung & Unterstützung
Material: Zettel, Stifte (Eddings & Kugelschreiber)
Ablauf
- Die Gruppe sollte max. aus 7-8 Personen bestehen. Wenn mehr Menschen am Seminar teilnehmen, sollte die Gruppe für diese Übung geteilt werden, damit eine persönliche Atmosphäre entstehen kann.
- Alle sitzen im Kreis und die SL bittet die TN zu überlegen, vor welcher Situation sie am meisten Angst haben (für Coaches: im Kontext ihrer Coachings; für Mitglieder von Nachhaltigkeitsinitiativen: im Kontext ihrer Arbeit in der Gruppe). Das ist ihre persönliche Rocky-Horror-Situation 🙂
- Dann sollen sie ein kurzes Stichwort dazu (was möglichst furchtbar klingt, z.B. „absolutes Blackout“, „Reinfall mit dem Präsidenten“ o.ä.) gut lesbar (mit Edding) auf die Vorderseite eines Zettels schreiben.
- Auf die Rückseite kommt (mit Kugelschreiber) eine kurze Erklärung der Situation „in Echtzeit-Formulierung“ (also z.B. „Der Präsident meiner Uni fragt mich im Fahrstuhl, was unsere Initiative 2017 erreichen will und ich bin so überrascht, dass ich nicht klar denken kann und nur Unsinn erzähle.“).
- Wenn alle fertig sind, sammelt die SL die Zettel ein, mischt sie durch und legt sie in die Mitte des Kreises mit den Stichworten nach oben.
- Die TN können sich die Zettel kurz angucken und dann kann nach der Reihe immer eine Person einen Zettel auswählen, umdrehen und die beschriebene Horror-Situation vorlesen.
- Dann können alle kurz überlegen und danach Tipps sammeln, was man für diese Situation machen könnte, z.B.
◦ „Ich spiele die Situation mit dem/der Präsident_in im Fahrstuhl gedanklich durch und übe einen Kurzvortrag, damit ich genau weiß, was ich erzählen will, wenn ich ihm/ ihr mal im Fahrstuhl begegne.“
◦ oder „Ich habe immer einen Notizzettel bei mir, auf dem die wichtigsten 3 Punkte der Vision unserer Nachhaltigkeitsinitiative stehen.“ etc. - Wenn alle Tipps für die beschriebene Situation ausgetauscht wurden, kann eine andere Person den nächsten Zettel auswählen, vorlesen und nach kurzer Bedenkzeit wieder Tipps sammeln. Das geht so lange, bis alle Zettel ‚beantwortet‘ wurden.
Hinweise
- Es können auch mehrere Situationen notiert werden, wenn man eine größere Auswahl haben will bzw. viel Zeit für diese Übung einplant. Dann ist aber ggf. die Gefahr da, dass nicht jede Person Tipps für eine ihrer Angst-Szenarien bekommt.
- Es bietet sich an, den TN vorher zu sagen, dass sie sich trauen können, wirklich ihre Ängste frei zu formulieren, da die Situationen nicht persönlich zugeordnet werden können und sie sich nicht schämen müssen etc.
- Ggf. kann die SL auch versuchen, die Horror-Szenarien anhand der Stichwörter zu clustern, um für „ähnliche Ängste“ Tipps zu finden, die auf verschiedene Situationen angewandt werden können. So vermeidet man, dass redundante Tipps kommen.
- Bei sehr erfahrenden TN bzw. Menschen, die sehr gern reden und ihre Erfahrungen teilen, besteht die Gefahr, dass für eine Situation 1000 Tipps gegeben werden. Wenn die SL merkt, dass zu viele Ideen kommen (die sich ggf. wiederholen/ nicht viel neuen Input bringen) kann sie auch die TN bitten, reihum je den wichtigsten Tipp zu geben oder im Popcorn-Prinzip nur dann etwas zu sagen, was noch überhaupt nicht gedacht wurde (z.B. „Habt ihr noch vollkommen neue, kreative, ungewöhnliche Vorschläge für diese Situation?“).
Quellen: netzwerk n e.V. (Hrsg.): methodensammlung n (Stand: März 2017) und (1. Auflage Februar 2018)
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